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Partizipative Forschung

Partizipative Forschung ist ein Sammelbegriff für verschiedene Ansätze, die Betroffene am Forschungsprozess beteiligen (von Unger 2014). Sie unterscheidet sich von anderen Methodologien der empirischen Sozial-wissenschaften darin, dass sie Personen im Forschungsfeld – also die Expert*innen aus Erfahrung – nicht nur als verständige und kompetente Lieferant*innen von Daten, also als Informations- und Wissensquelle einbe-zieht. Vielmehr versteht sie diese als Mitgestalter*innen des Forschungsprozesses, die an der Formulierung des Forschungsproblems, dessen Bearbeitung sowie an der Interpretation, Analyse, Kommunikation, Verbrei-tung und Weiterverarbeitung von Erkenntnissen massgeblich mitwirken (Hartung, Wihofszky & Wright 2020). 

Partizipative Forschung verfolgt das doppelte Ziel, neue Erkenntnisse zu gewinnen und sozialen Wandel anzustossen (ebd.). Sie bemüht sich, Raum für ermächtigende Prozesse zu schaffen und auch zu nutzen (Maguire 1987). Voraussetzung dafür ist die Sensibilität für bestehende und sich entwickelnde Macht-verhältnisse sowie Ausschlussprozesse vor und während des Forschungsprozesses.

  • Hartung, S., Wihofszky, P. & Wright, M. T. 2020. “Partizipative Forschung – ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden». In: Dies. (Hg.): Partizipative Forschung – ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden. Wiesbaden: Springer VS.

  • Maguire, P. 1987. Doing Participatory Research: A Feminist Approach. Bd.1. Participatory Research&Practice. University of Massachusetts Amherst. http://scholarworks.umass.edu/cie_participatoryresearchpractice/1.

  • Unger, von Hella. 2014. Partizipative Forschung. Einführung in die Forschungspraxis. Wiesbaden: Springer VS.

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